DIVERSE KÜNSTLERBIOGRAFIEN » Philipp Otto Runge

Philipp Otto Runge (1777-1810), deutscher Maler, Zeichner und Kunsttheoretiker. Runge gilt neben Caspar David Friedrich als einer der Hauptvertreter der frühromantischen Kunst.

Er wurde am 23. Juli 1777 in Wolgast bei Greifswald geboren und studierte 1799 bis 1801 an der Kopenhagener Akademie. 1801 bis 1803 bildete er sich in Dresden weiter, wo er u. a. auch mit Goethe zusammentraf. Anschließend ließ er sich in Hamburg nieder.

Philosophisch gebildet setzte er in seinen Werken romantisierende Ideen um, die er aus der Auseinandersetzung mit der Naturmystik Jakob Böhmes und der romantischen Vorstellungswelt von Ludwig Tieck schöpfte. Seine klassizistischen Figuren, die er z. B. in den Eltern des Künstlers (1806) und den Hülsenbeckschen Kindern (1806) zeigt, wirken herb und verschlossen und sind realistisch gezeichnet. Romantisches Naturgefühl zeigt Runge in seinen Pflanzendarstellungen. In vier symbolischen Bildern der Tageszeiten wollte er das Verwobensein von Mensch und Natur darstellen. Mit diesen Motiven beschäftigte er sich seit 1803 in vielen Entwürfen. Darin stellte er eine neue, symbolträchtige Malerei, die die Natur religiös versteht, bewusst dem zeitgenössischen akademischen Klassizismus gegenüber. Nur der Morgen wurde von ihm (in zwei Fassungen) als Gemälde fertig gestellt (1807 und 1808/09, beide Kunsthalle, Hamburg). Runge hat sich in zahlreichen Schriften mit der Rolle der Landschaft in der Malerei und mit der Farblehre beschäftigt (Farbenkugel, oder Construktion der Verhältnisse der Farben zueinander, 1810). Daneben fertigte er Scherenschnitte an und betätigte sich als plattdeutscher Schriftsteller: Für die Brüder Grimm verfasste er zwei Märchen (Vom Machandelboom und Von dem Fischer und syner Frau, 1806), die diese in ihre Sammlung aufnahmen. Runge starb am 2. Dezember 1810 in Hamburg.

Beitrag von Forumsmitglied reni