geboren am 16. Januar 1932 in San Francisco gestorben (ermordet) am 27. Dezember 1985 im Karisoke Research Centre, Ruanda
amerikanische Gorillaforscherin 80. Geburtstag am 16. Januar 2012
Biografie
Kaum von einem langen Auslandsaufenthalt zurück, sucht Dian eine Gorillagruppe auf. Sie wagt es kaum zu hoffen, von ihnen wiedererkannt zu werden. Aber das Wunder geschieht. Sie wird prüfend angestarrt und von allen Seiten beschnuppert und dann in lange pelzige Arme geschlossen. “Ich hätte sterben können vor Glück.”
Dian Fossey war eine mutige und ungewöhnliche Frau. Als die Beschäftigungstherapeutin erkannte, daß sie für ihr Leben neue Inhalte finden mußte, reiste sie mit geliehenem Geld allein nach Ostafrika. Dort sah sie zum ersten Mal Gorillas und war fasziniert. 1966 traf sie in Amerika Louis Leakey, den berühmten Paläontologen. Mit seiner Unterstützung ging sie nach Ruanda, um die Gorillas zu studieren, ihre genaue Population zu erfassen und sie an Menschen Frauenbildzu gewöhnen. Sie durchstreifte Tage, Wochen und Monate die nebeligen Berge, überwandt täglich ihre starke Höhenangst und ignorierte ihre labile Gesundheit. Durch ihre schier unerschöpfliche Geduld und Ausdauer (sie mußte stundenlang in nasser Kleidung ausharren) schaffte sie es, allmählich von den Gorillas akzeptiert zu werden. Bewegende Bilder, wie ein Gorilla Kontakt mit ihr aufnahm und sie berührte, gingen um die Welt. Inmitten der Gorillas gelangen ihr völlig neue Einblicke in deren Familien- und Verhaltensstrukturen.
Sie veröffentlichte Artikel im National Geographic und war bald in Fachkreisen bekannt. 1976 schloß sie ihre Doktorarbeit ab. Beruflich war sie sehr erfolgreich, aber ihr Privatleben blieb überschattet. Sie sehnte sich nach einem festen Partner und litt sehr darunter, daß ihre Liebesbeziehungen seitens der Männer beendet wurden. So kehrte einer zu seiner Ehefrau zurück und hinterließ Dian, die an einer Abtreibung fast verblutet war, in völliger Verzweiflung. Oft litt sie unter der Einsamkeit und Depressionen, die sie mit Alkohol und Beruhigungsmitteln zu überstehen versuchte. Ihr Jähzorn und ihre Unnachgiebigkeit verhinderten harmonische Arbeitsverhältnisse mit ihren ForscherkollegInnen und StudentInnen. Sie verlangte hundertprozentigen Einsatz für die Sache der Gorillas. Erbittert kämpfte sie gegen Wilderer und für die Erhaltung des Nationalparks und mobilisierte alle Kräfte, um die Weltöffentlichkeit von der Notwendigkeit des Gorillaschutzes zu überzeugen. Wegen ihres exzentrischen Wesen und ihrer gnadenlosen Verfolgung aller wahren und eingebildeten Feinde hatte sie nicht viele FreundInnen. 1985 wurde sie mit eingeschlagenem Schädel in ihrer Hütte aufgefunden. Der Mord ist bis heute nicht aufgeklärt Hildegard Sommer
1969: Auf dem Prager Wenzelsplatz verbrennt sich der Student Jan Palach (1948-1969) aus Protest gegen die Niederschlagung des »Prager Frühlings« Jan-Palach-Denkmal am Prager Jan-Palach-Platz mit dem Datum der Selbstverbrennung
Jan Palach (* 11. August 1948 in Mìlník; † 19. Januar 1969 in Prag) war ein tschechoslowakischer Student, der sich aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings und gegen das Diktat der Sowjetunion selbst verbrannte. Er wollte damit, knapp fünf Monate nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei, ein Zeichen gegen die Rücknahme der Reformen der Regierung Alexander Dubèeks und die daraus folgende Lethargie und Hoffnungslosigkeit der tschechoslowakischen Öffentlichkeit setzen.
Louis Braille (* 4. Januar 1809 in Coupvray bei Paris; † 6. Januar 1852 in Paris) ist der Erfinder des nach ihm benannten Punktschriftsystems für Blinde, der Brailleschrift oder kurz das Braille.
Im Alter von vier Jahren verletzte sich Braille mit einer Ahle am Auge. Das verletzte Auge entzündete sich und infizierte das zweite, bis dahin unversehrte Auge. Dies führte zur völligen Erblindung des kleinen Louis.
Da der wissbegierige Junge sich nicht damit abfinden wollte, Literatur nur durch Vorlesen erleben zu können, machte er sich schon früh Gedanken über eine Schrift für Blinde.
Louis Braille erfand seine Blindenschrift nicht isoliert für sich allein. Er baute auch auf den Überlegungen anderer auf. Ein Anstoß war, dass einer seiner blinden Mitschüler dem Lehrer erzählte, er habe zu Hause eine Karte entdeckt, auf der die Lettern durchgeprägt waren, so dass er die Schrift leicht lesen konnte. Der Blindenlehrer ließ daraufhin Drucke in erhabener Schrift herstellen. Aber die Buchstaben mussten mindestens zweieinhalb Millimeter hoch sein, damit sie erfühlt werden konnten. Nun experimentierte Louis Braille die ganzen Sommerferien hindurch in der Schusterwerkstatt seines Vaters damit, aus Lederstücken Dreiecke, Quadrate und Kreise herzustellen, aber das Ergebnis stellte ihn nicht zufrieden.
Als 11-Jähriger lernte Braille die von einem Artilleriehauptmann namens Charles Barbier für militärische Zwecke erfundene „Nachtschrift“ kennen, die ein kompliziertes System von Punkten und Silben darstellte. Braille vereinfachte diese Schrift, indem er die Silben durch Buchstaben ersetzte und die Anzahl der Punkte von zwölf auf sechs pro Zeichen reduzierte.
1825 hatte der erst 16-jährige Louis Braille seine Blindenschrift fertig gestellt.
Ereignis des Tages
1961: Der 32. und damit letzte Band des »Deutschen Wörterbuchs« erscheint und vollendet damit nach 123 Jahren das 1838 begonnene Werk der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Wilhelm (1786-1859) hatte das Wörterbuch bis zum Buchstaben D ausgearbeitet, Jacob (1785-1863) bis zum Buchstaben F. Link: Das »Deutsche Wörterbuch« in der Wikipedia
Das Deutsche Wörterbuch (DWB) ist das größte und umfassendste Wörterbuch aller deutschen Wörter seit dem 16. Jahrhundert mit ihren Bedeutungen und Belegstellen. Es wird auch Der Grimm genannt, weil es die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm waren, die 1838 mit dem DWB begonnen haben. Erst 1961, nach 123 Jahren, wurde es beendet. Insgesamt entstanden 32 Bände. Die Neubearbeitung hat jedoch gleichzeitig mit dem Abschluss der Arbeit begonnen. Ein zusätzlicher Quellenband erschien 1971.
Die Brüder hatten die gewaltige Aufgabe, die vor ihnen lag, unterschätzt; das Werk war ursprünglich auf sechs bis sieben Bände und bis zu 10 Jahren Arbeit veranschlagt. Sie nahmen die Arbeit 1838 in Angriff. Mehr als 80 Mitarbeiter beschafften über 600.000 Belege. Der erste Band erschien 1854, doch sie konnten zu ihren Lebzeiten nur einen kleinen Teil bearbeiten: Wilhelm Grimm, der die Beiträge zum Buchstaben D verfasste, starb 1859; Jacob, der die Buchstaben A, B, C und E abschließen konnte, starb am 20. September 1863 über der Bearbeitung des Artikels »Frucht«.
1929: Sergio Leone - ital. Filmregisseur, 'Spiel mir das Lied vom Tod' Sergio Leone starb am 30. April 1989 während seiner Vorbereitungen zu einem Film über die Belagerung Leningrads
Sergio Leone Der italienische Regisseur wurde mit nur sieben Filmen zur Legende. Er löste mit dem Kinoerfolg "Für eine Hand voll Dollar" 1964 mit Clint Eastwood in der Hauptrolle, den Boom der sogenannten "Italo-Western" aus, der die Grundmuster des Westerns auf übersteigerte Archetypen reduzierte. Sergio Leone wurde zugleich der zentrale Filmemacher dieses Genres. Den Höhepunkt seiner Karriere markierte der Film "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968) mit Henry Fonda, Charles Bronson und Claudia Cardinale in den Rollen, ehe er mit dem epochalen Werk "Es war einmal in Amerika" (1982-84), mit Robert de Niro, einen der populärsten Gangsterfilme inszenierte. Kritiker sahen in diesem Werk ein Abgesang auf die Ideale des "American Dream"...
Ereignis des Tages
1959: Alaska wird 49. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika.
Die besondere geographische Lage Alaskas bringt es mit sich, daß sich auch die Geschichte des Staates deutlich von der anderer amerikanischer Landesteile unterscheidet. Im Jahr 1741 war es der in russischen Diensten stehende Entdecker Vitus Bering, der erstmals bis an die südliche Küste von Alaska vorstieß. Rußland nahm das Gebiet unter seine Kontrolle und man entdeckte schnell, daß der Besitz von Alaska ein lukratives Gut war.
Bereits kurz nach Berings ersten Reisen nach Alaska folgten Pelzjäger aus allen Teilen Europas seinen Spuren. Um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert war es de facto die russisch-amerikanische Pelzhandelsgesellschaft, die Alaska verwaltete. In Amerika setzte sich langsam die Erkenntnis durch, dass Alaska großen Wert für das Land haben könnte und so kaufte man auf Betreiben des Secretary of State William Seward das riesige Gebiet im Jahr 1867 für 7,2 Millionen Dollar von den Russen. Bezahlt wurde per Scheck:
Trotz des Investments blieben weite Teile Alaskas zunächst unerschlossen. Das Gebiet wurde zunächst nacheinander von der Armee, dem Finanzministerium und der Marine verwaltet. 1884 erfolgte die Organisation als Territorium, doch noch immer schenkte Washington dem Land nur wenig Beachtung. Das sollte sich jedoch nur wenig später ändern.
Goldfunde am Yukon River in Kanada brachten ab 1897 viele Menschen dazu, ihr Glück in Alaska zu suchen. Tatsächlich stellte sich später heraus, dass nicht nur Gold, sondern auch eine Vielzahl anderer Schätze in den Böden Alaskas zu finden waren. So stieß man zum Beispiel 1968 auf Erdöl. Daneben werden aber auch Erdgas, Silber, Kohle, Kupfer und weitere wertvolle Rohstoffe in Alaska gefunden, wovon der Staat in erster Linie lebt. Da Alaska zugleich auch ein einzigartiger Lebensraum ist, kommt es oft zum Aufeinandertreffen wirtschaftlicher und ökologischer Interessen in der öffentlichen Diskussion.
Im Zweiten Weltkrieg wurden drei vorgelagerte, von Aleuten bewohnte Inseln, von Japan besetzt. Im Mai 1943 eroberten die Amerikaner die Inseln zurück, zahlten mit mehr als 3000 getöteten Soldaten aber einen hohen Preis. Die verstärkte militärische Präsenz führte in den 1940er Jahren zu einem Anstieg der Bevölkerungszahl. 1959 kam Alaska als 49. Bundesstaat in die amerikanische Union
Am Karfreitag des Jahres 1964 wurde der Südwesten Alaskas von einem Erdbeben der Stärke 9,2 erschüttert. 139 Menschen starben, vor allem durch die vom Beben hervorgerufenen Tsunamis. Eine weitere schwere Katastrophe ereignete sich 1989, als der Öltanker Exxon Valdez vor Alaska auf Grund lief und Millionen Liter Öl verlor. Hunderttausende Tiere verendeten in der Folge des Unglücks. Bis zum heutigen Tag bleibt insbesondere die Förderung von Öl in den Naturschutzgebieten Alaskas ein heisses politisches Thema.
Anna Maria Sacher, geborene Fuchs (* 2. Jänner 1859 in Wien; † 25. Februar 1930 ebenda) war eine österreichische Hotelbesitzerin des gleichnamigen Hotels Sacher, Schwiegertochter des Hotelgründer Franz Sacher.
Sie war die Tochter des Fleischhauers Johann Fuchs. Anna Maria wuchs in der österreichischen Hauptstadt auf, wo sie die Schule besuchte und in der väterlichen Metzgerei aushalf.
Im Jahr 1880 heiratete sie den Gastronomen und Hotelier Eduard Sacher (1843–1892), dem Sohn von Rosa und Franz Sacher und Erfinder der später weltberühmten "Sachertorte". Aus der Ehe gingen die zwei Söhne, Eduard und Christoph, hervor.
Im Jahr 1876 hatte Eduard Sacher sein Hotel in der Wiener Philharmonikerstrasse eröffnet, das binnen weniger Jahre wegen seiner Eleganz, Exklusivität und Spitzengastronomie geschätzt wurde. Nachdem ihr Gatte 1892 verstorben war, übernahm Anna Sacher die Leitung des Hauses. In den folgenden Jahrzehnten führte sie das Sacher-Hotel durch ihre gastronomischen Kenntnisse und ihren einzigartigen Unternehmensstil zu einem der berühmtesten Häuser in Europa. Wie ihr Mann vor ihr wurde Anna Sacher ebenfalls zum k.u.k. Hoflieferant ernannt.
Die Hotelleiterin wurde durch zahlreiche Preise bei Kochkunst-Ausstellungen ausgezeichnet. Legendär war ihre Vorliebe für Zigarren und für kleine Französische Bulldoggen (sogenannte "Sacher-Bullys"), die sie unter ihrem Zwingernamen: "Dernier cri") auch selbst züchtete. 1929 zog sich Anna Maria Sacher aus der Hotelleitung zurück.
Seit 1934 ist das "Hotel Sacher" im Privatbesitz der Familie Gürtler.
Ereignis des Tages 1968 (vor 44 Jahren): Der südafrikanische Herzchirurg Christiaan Nethling Barnard (1922-2001) führt in Kapstadt eine zweite Herztransplantation an dem schwerkranken Zahnarzt Philip Blaiberg durch. Barnard verpflanzt das Herz des schwarzen Spinnereiarbeiters Clive Haupt. Blaiberg lebt nach dem Eingriff noch über 19 Monate (er stirbt an Arteriosklerose). Die erste Herztransplantation am Menschen hatte Barnard am 3. Dezember 1967 am Groote-Schuur-Krankenhaus in Kapstadt an dem 54-jährigen Louis Washkansky vollzogen. Washkansky war jedoch schon 18 Tage später gestorben.
Am 3. Dezember 1967 leitete Christiaan Barnard das 31-köpfige Transplantationsteam, dem erstmals eine Herztransplantation am Menschen gelang. Dem Patienten, Louis Washkansky, wurde in einer fünfstündigen Operation im Groote-Schuur-Krankenhaus in Kapstadt das Herz der im Alter von 25 Jahren bei einem Autounfall tödlich verunglückten Denise Darvall verpflanzt. Die Operation war insofern erfolgreich, als Washkansky sie überlebte. Zur Verhinderung einer Abstoßungsreaktion seines Körpers auf das fremde Organ wurden Washkanskys Immunkräfte weitestgehend außer Kraft gesetzt. So starb er nach 18 Tagen infolge eines Infekts an einer Lungenentzündung.
Der zweite Patient Philip Blaiberg wurde am 2. Januar 1968 operiert und lebte 19 Monate mit dem verpflanzten Herzen.
Ein wichtiges Mitglied von Barnards Team war auch der schwarze Südafrikaner Hamilton Naki, der erhebliche Beiträge zur Entwicklung der Operationstechnik leistete, welche jedoch aufgrund der Apartheid verschwiegen werden mussten.
1974 gelang Barnard der Nachweis, dass in der Brust des Menschen zwei Herzen schlagen können: Er führte die erste „Huckepack“-Herztransplantation (heterotope Transplantation) durch, eine sinnvolle Maßnahme, um die Arbeit des neuen Herzens mit der Arbeit des alten Herzens zu unterstützen.
Link: Christiaan Nethling Barnard in der Wikipedia
Simon Wiesenthal (* 31. Dezember 1908 in Butschatsch, Galizien, heute Ukraine; † 20. September 2005 in Wien) war ein österreichisch-jüdischer Überlebender des Holocaust sowie Architekt, Publizist und Schriftsteller.
Nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager Mauthausen im Mai 1945 machte Simon Wiesenthal die „Suche nach Gerechtigkeit für Millionen unschuldig Ermordeter“ zu seiner Lebensaufgabe. Dadurch wurde er zu einem Zeitzeugen des Holocaust, der weltweit Tätern aus der Zeit des Nationalsozialismus nachforschte, um sie einem juristischen Verfahren zuzuführen. Er gründete das Dokumentationszentrum Jüdische Historische Dokumentation in Linz und später das Dokumentationszentrum des Bundes Jüdischer Verfolgter des Naziregimes in Wien.
Wiesenthal verstand sich nicht als „Nazi-Jäger“, wie er im Laufe der Zeit sowohl anerkennend von Anhängern als auch ablehnend von Kritikern bezeichnet wurde. Wiesenthal sah sich selbst eher als Rechercheur, der jene zur Verantwortung ziehen wollte, die an der geplanten „Endlösung der Judenfrage“ mitgewirkt hatten. Entsprechend lehnte er die Kollektivschuldthese nach einem frühen Umdenken ab. Wiesenthal sah in seiner Tätigkeit unter anderem die Pflichterfüllung, als Zeitzeuge und Überlebender des Holocaust vor dem Vergessen der Shoa zu warnen, die nicht mit Massenmord und Gaskammern begonnen habe, sondern mit der Demontage von Demokratie und Menschenrechten. Seine internationale Vortragstätigkeit stand deshalb unter dem Leitspruch „Aufklärung ist Abwehr“.
Als Autor zahlreicher Bücher, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, wollte Wiesenthal ein Vermächtnis für nachfolgende Generationen hinterlassen.
Ereignis des Tages
1927: In Wien findet die Silvesterpremiere der Jazz-Oper »Jonny spielt auf« des Komponisten Ernst Krenek (1900-1991) statt. Die Welturaufführung hatte im Februar 1927 in Leipzig stattgefunden. Es ist eine der meistgespielten Opern der zwanziger Jahre. Das Plakat mit dem schwarzen Saxophonspieler wird später von den Nazis für ihre Ausstellung »Entartete Kunst« missbraucht.
31.12.1927: "Jonny spielt auf" hat Premiere Heißer Jazz auf der Opernbühne. "Jonny spielt auf", eine moderne Oper aus der Feder des damals 27-jährigen Komponisten Ernst Krenek. Das Stück um den farbigen Jazz-Band-Leiter Jonny wird zur größten Sensation im Musiktheater der 1920er Jahre.
Henri Théodore Fontane geboren: 30.12.1819 (Neuruppin bei Potsdam) gestorben: 20.09.1898 (Berlin)
deutscher Schriftsteller und Journalist.
Zitat »Unsere Prinzipien dauern gerade so lange, bis sie mit unseren Leidenschaften oder Eitelkeiten in Konflikt kommen und ziehen dann jedesmal den kürzeren.«
Nach Abschluß der Gewerbeschule beginnt Fontane 1836 eine Lehre als Apotheker. Er arbeitet in Magdeburg, Leipzig und Dresden und auch in der Apotheke seines Vaters. 1843 ist er erstmals Gast des Berliner Literatenzirkels 'Tunnel über der Spree', in den er 1844 aufgenommen wird. Weitere Mitglieder des 'Tunnel' sind Franz Theodor Kugler, Adolph Menzel, Christian Friedrich Scherenberg, Moritz von Strachwitz, Emanuel Geibel, Paul Heyse, Felix Dahn, Theodor Storm und Heinrich Seidel.
Werke: 'Geschwisterliebe' (1839) 'Wanderungen durch die Mark Brandenburg' (1862-1882) 'Vor dem Sturm' (1878) 'Schach von Wuthenow' (1883) 'Irrungen, Wirrungen' (1888) 'Stine' (1890) 'Frau Jenny Treibel' (1892) 'Effi Briest' (1895) 'Die Poggenpuhl' (1896) 'Der Stechlin' (1899
Ereignis des Tages
1918: Auf dem Parteitag in Berlin (30. Dezember 1918 - 1. Januar 1919) schließen sich der Spartakusbund unter der Leitung von Karl Liebknecht (1871-1919), Rosa Luxemburg (1870-1919) und Leo Jogiches (1867-1919) sowie kleinere linksradikale Parteien zur »Revolutionären Kommunistischen Arbeiterpartei«, der späteren KPD, zusammen. Link: Die KPD in der Wikipedia
Die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten Mitten im ehemals kaiserlichen Jagdgebiet Lainzer Tiergarten befindet sich das „Schloss der Träume“ - so bezeichnete nämlich die Kaiserin Elisabeth einst ihre Villa: Sie erhielt sie von ihrem Mann Kaiser Franz Joseph als Geschenk. Er hoffte, mit dieser „Gabe“ seine reiselustige Gattin öfters in Wien halten zu können. Errichte wurde die Hermesvilla innerhalb von fünf Jahren - die Pläne stammten von dem berühmten Ringstraßen-Architekt Carl von Hasenauer. Übrigens sollte die Villa für viele romantische Landhäuser des Großbürgertums Vorlage werden. Namensgeber des Gebäudes war die sich im Garten befindliche Skulptur „Hermes als Wächter“. Wandeln in der Hermesvilla Heute kann man in der Hermesvilla verschiedene Ausstellungen besuchen: So präsentiert eine beeindruckende Schau zur Geschichte der Villa im ersten Stock alles, was man wissen muss, wenn man erfahren möchte, wie ein kaiserliches Paar privat wohnt. Dazu zählen Pläne und Dokumente, Fotos, aber auch die erhalten gebliebenen Teile der originalen Einrichtung. Zudem ermöglichen viele persönliche Gegenstände aus dem Besitz des kaiserlichen Paares es, die entsprechende Atmosphäre bzw. das Wohngefühl jenseits der Repräsentation am Hof zu spüren. Vor allem das Schlafzimmer der Kaiserin ist faszinierend: Das überdimensionale Prunkbett ist aus der Zeit Maria Theresias. Beachtenswert sind außerdem die Wandmalereien, für die Shakespeares „Sommernachtstraum“ die Inspiration war, die Entwürfe dazu stammen von Hans Makart. Auch bekannte Künstler aus der Zeit des Historismus wie Hugo Charlemont, Gustav sowie Georg Klimt oder Franz Matsch waren für die Gestaltung der kaiserlichen Privatbehausung verantwortlich. Gymnastik führte die körperbewusste Kaiserin Sisi übrigens in ihrem persönlichen Turnzimmer aus, das auch heute noch besucht werden kann.
In dem ab 1888 nach einem Entwurf von Hugo Wiedenfeld von Karl Mayreder errichteten Gebäude der Zacherlfabrik befand sich ursprünglich eine Insektenpulverfabrik. „Die Fabrikanlage stellt in ihrem Phantasiereichtum ein Unikum in der Wiener Baulandschaft dar.“ (Architektur in Wien / 500 Bauten. Wien 1997, 294) Die Fabrikanlage steht inmitten eines großen Gartens mit altem Baumbestand. Das bemerkenswerte, an eine Moschee erinnernde Äußere der Fabrik erklärt sich durch die Herkunft jener Pflanze, aus deren getrockneten Blüten das Insektenpulver „Zacherlin“ hergestellt wurde. Johann Zacherl (1814-1888), der Urgroßvater des jetzigen Eigentümers der Fabrik, hatte um die Mitte des 19. Jahrhunderts auf seinen Reisen im Kaukasus beobachtet, daß die Blätter des Pyrethrums dort als sehr wirksamer Schutz gegen Ungeziefer verwendet wurden. Er schloß mit den Vorstehern der Dörfer Verträge ab, ließ die Blüten sammeln, nach Tiflis bringen und dort zu Pulver vermahlen. Das Pulver wurde in Säcke gefüllt und diese für den Transport nach Europa in Schafsleder eingenäht. Nach einem längeren Aufenthalt in Tiflis ließ sich Johann Zacherl in Wien nieder. Das Unternehmen blühte auf und wurde von seinem Sohn Johann Ev. Zacherl zu einem großen Betrieb ausgebaut. Um 1890 entstanden die noch heute erhaltenen Fabriksgebäude. „Zacherlin“ war in der gesamten Monarchie und darüber hinaus ein äußerst erfolgreiches Produkt. Die persisches Formengut zitierende Fassade zur Nußwaldgasse weist auf die wirtschaftlichen Beziehungen zum Herkunftsland des Produkts hin. Zugleich wurde der als „persisches Pulver“ angepriesenen Ware damit ein orientalisches Flair verliehen. Johann Ev. Zacherl verstand es auf diese Weise, das unscheinbare und selbst für Arme erschwingliche Pulver mit dem Zauber orientalischer Exotik zu umgeben.
Von der Urania Sternwarte den Himmel über Wien beobachten
In der Urania Sternwarte in Wien werfen Kinder und Eltern einen Blick auf den Himmel über Wien. Die Führungen in der Urania vermitteln Wissenswertes über den aktuellen Himmel, die Sonne, den Mond und die hellen Planeten unseres Sonnensystems. Jeden Monat wird auch das Sternbild des Monats vorgestellt. Kinder und Eltern erfahren in der Urania Sternwarte in Wien, was es mit den Konstellationen des Tierkreises tatsächlich auf sich hat und wann man sie am besten beobachten kann. Bei Schönwetter werden einige der besprochenen Objekte durch das speziell für die Urania Sternwarte in Wien konstruierte Doppelfernrohr betrachtet.
Das jeweils aktuelle Thema und Reservierungen: Mo-Fr 9:00-20:00 Uhr an der Kurskassa der Urania Wien, telefonisch unter +43 (0)1 712 61 91-25, 26 oder auf der Website. Eine Führung in der Sternwarte dauert 1,5 Stunden.
Das Uhrenmuseum liegt - ziemlich versteckt - am Schulhof in der Altstadt von Wien. Dennoch ist es ohne Zweifel wert, dort einen Besuch abzustatten. Auf drei Stockwerke verteilt bekommt man hier einen Überblick über die Vielfalt an Uhren, die in den letzten 700 Jahren verwendet wurden. Eine Übersicht zeigt, dass Wien international gesehen eine ziemliche "Verspätung" hatte, was öffentliche, städtische Uhren betrifft. Die erste stammt aus dem Jahr 1336 und war in Mailand beheimatet. Grob gesehen kann man eine Linie von Norditalien über die Schweiz nach Belgien ziehen - dort gab es (mit einigen Ausnahmen) die frühesten Uhren. Wien kommt erst im nächsten Jahrhundert, 1417, zu einer städtischen Uhr, als 58. Stadt.
Die ersten Zeitmesser haben sich aus mechanischen Bratspießen entwickelt , weil man beim Braten den Spieß langsam und gleichmäßig drehen musste. Von da war dann der Gedankensprung bis zum sich drehenden Zeiger nicht mehr weit.
Die erste Uhr am alten Wiener Rathaus dürfte sich dort schon 1424 befunden haben, die erste Erwähnung einer Uhr stammt jedoch erst von 1539, als man eine "schlachundte Uhr" (schlagende) beschreibt. 40 Jahre später bekam das Rathaus eine neue Uhr, die damals schon im Viertelstundentakt schlagen konnte. All diese Uhren waren aber nicht sehr zuverlässig, sondern man brauchte "Uhrrichter", die mit Hilfe von Sanduhren immer wieder die richtige Zeit einstellten. Die Uhr auf dem Stephansturm schlug bis Ende des 18. Jhd. allerdings nur die ganzen Stunden, die Viertelstunden wurden von den Turmwächtern händisch angeschlagen. Auch der Minutenzeiger wurde erst an der neuen Uhr vom Jahr 1700 angebracht. Das Turmuhrwerk zu dieser Uhr wurde von Joachim Oberkircher gebaut-Dass man mit den Turmwächtern manchmal sein liebe Not hatte, zeigt folgender Auszug auf dem Stadtratsprotokoll von 1561: "Es wurde einträchtig beschlossen und angezaigt, das man fürohin dem thurner die schlachuhr nit solle vertrauen, in ansehen er nit im thurn beleib, darzue innen und außer der stat auf panggettn (Banketten) ist, mitlerzeit die uhr nit gehet, sunder ainen aus den wachtern, so des kundig, darzue zu geprauchen, der beruerte ur zu morgens und abents rechter zeit solle aufziehen" Sie hat so viele Zeiger, dass man sich kaum die Mühe macht, die einzelnen Anzeigen zu untersuchen, aber die Uhr erläutert sogar Tierkreiszeichen, Sonnen- und Mondfinsternisse und als besondere Attraktion besitzt sie auch ein Kalendarium bis zum Jahr 9999. Sie wurde von David Ruetschmann, einem Laienbruder im Augustinerkloster in den Jahren 1762-69 entwickelt.
Die Sanduhr ist ein bewährtes Prinzip - auch sie ist heute zum Teil noch in Verwendung, zum Beispiel um bei Fragespielen die Zeit für die Antwort zu begrenzen. Die Kugeluhr dagegen ist heute kaum mehr gebräuchlich. Sie stammt aus dem 17. Jhd., als die Himmelbetten große Verwendung fanden. Die Kugeluhren werden auch Betthimmeluhren genannt, weil man sie vom Betthimmel hinunterbaumeln ließ.
Es werden natürlich auch allerlei Zwiebel- Taschen- und Anhängeruhren gezeigt. Auch Standuhren gibt es in Hülle und Fülle. Diese Bodenstanduhr aus dem Jahr 1705, erzeugt von Henry Batterson in London, zeigt als Bekrönung Chronos auf der Weltkugel. Die Intarsienarbeiten auf dem Kasten, sowie das hübsche Ziffernblatt machten die Uhr zu meiner ersten Wahl, hätte ich mir eine aussuchen dürfen. Der nächste Saal ist Maria Ebner von Eschenbachs Sammlung gewidmet. Sie heißt wirklich so, auch wenn sie fast jeder "von Ebner-Eschenbach" nennt ... Wie auch immer, sie war eine österreichische Schriftstellerin (Krambambuli), zugleich aber Uhrmacherin, was im 19. Jhd. nicht zu den gewöhnlichsten Berufen einer Frau zählte. 1917, ein Jahr nach ihrem Tod, erwarb die Stadt Wien ihre Uhrensammlung. Leider gingen mehr als 200 Objekte davon im Zweiten Weltkrieg verloren.
Gegen Ende des 18. Jhd. wird es modern, auch in privaten Wohnungen Uhren zu installieren. Der Rest des ersten Stockwerks zeigt Wanduhren und Kommodenstanduhren aus dieser Zeit. Der fliegende Hermes wurde damals in Wien erschaffen, die Standuhr, auch aus Wien, ist ein wenig jünger, etwa von 1810. Der zweite Stock zeigt Uhren aus der ersten Hälfte des 19. Jhd. Nun hielt die Uhr in bürgerlichen Haushalten ihren Einzug. Am meisten faszinieren die sogenannten Bilderuhren, bei denen eine echte Uhr in ein Gemälde eingebaut wurde. Auch psychologisch gesehen ist das recht interessant. Meistens waren diese Uhren nämlich auf Kirchtürmen angebracht, so wie es schon hunderte Jahre lang zur Gewohnheit geworden war. Und wenn man jetzt schon eine Uhr im Hause haben sollte, dann war ihr Platz wenigstens immer noch auf einem Kirchturm ... Diese Zeit war, wohl wegen der großen Nachfrage, die produktivste Zeit für die Wiener Uhrmacher. Eine weitere Erfindung war das Kompensationspendel, das es ermöglichte, eine Wanduhr ein ganzes Monat lang bei nur geringer Abweichung in Gang zu halten, ja es gab sogar Jahresuhren. Kompensiert werden musste teils die Temperatur und teils der Luftdruck, weil diese beiden Einheiten auf die Länge und die Schwingungen des Pendels (und damit auf die Uhrzeit) Einfluss hatten.
Im dritten Stock schließlich werden Schaustücke aus dem 19. und 20. Jhd. gezeigt.
Es gibt hier eine Sammlung von Bodenstanduhren aus der Zeit des Historismus - denen solche des Jugendstils gegenübergestellt sind. Außerdem gibt es weitere Beispiele von "modernen" Taschenuhren und Armbandsuhren. Ein Raum ist den sogenannten "Schwarzwälderuhren" reserviert, wo man auch Kuckucksuhren und sonstige bäuerliche Stücke bewundern kann. Spieluhren sind ein anderer Schwerpunkt in den letzten Räumen des Museums, egal ob es sich um ein Glockenspiel handelt, wie auf der Uhr im Bild, die um 1780 in Österreich hergestellt wurde, oder ob es Uhren mit Kammspielwerken sind.
Schließlich gibt es noch Kuriosa und andersartige Uhren, wie unten den "Jäger", der ein sogenannter Augenwender ist, d.h. seine Augen wandern im Sekundentakt von links nach rechts. Er wurde um 1820 gebaut und besitzt ein Viertelstundenschlagwerk. Die Kuckucksuhr aus dem Jahr 1870 stammt von Gordian Hettich aus Furtwangen.
Sehr interessant ist es, im Uhrenmuseum eine Quarzuhr zu finden, aber diese hier ist tatsächlich schon fast 50 Jahre alt, denn sie wurde 1960 von Patek und Philipps in Genf gebaut.
Auf keinen Fall aber ist der Besuch im Uhrenmuseum eine Zeitverschwendung ...
Der Wiener Friedhof von St. Marx zählt zu den bedeutendsten Friedhöfen der Welt. Hunderte bedeutende Persönlichkeiten - Künstler, Wissenschaftler, Politiker und andere Prominente - fanden hier von 1784 bis 1878 ihre letzte Ruhe. Unvergänglichen Ruhm erlangte der St. Marxer Friedhof mit der legendenumwobenen Begräbnisstätte Mozarts, die jedes Jahr von tausenden Touristen und Mozart-Fans besucht wird. Mehrmals von gänzlicher Auflassung und Zerstörung bedroht, hat sich der Friedhof von St. Marx wie durch ein Wunder erhalten. Seit 1937 ist er für die Öffentlichkeit zugänglich. Witterung und andere Umwelteinflüsse haben den Grabmälern schwer zugesetzt und gefährden die Existenz dieses einzigartigen Kulturdenkmals.
Nun sollen durch viele Einzelmaßnahmen Schritt für Schritt wichtige Grabsteine restauriert werden. In einem ersten Schritt wurde im Auftrag der Kulturabteilung der Stadt Wien von Architekt Gunter Breckner eine Datenbank erstellt, die ein Inventar der Gräber und eine Beschreibung des aktuellen Erhaltungszustandes enthält: Mehr als 8.000 Grabstellen (Erdgräber und Grüfte) konnten erfasst und erforscht werden, wobei in Einzelfällen erst die Auswertung archivalischer Quellen die Zuordnung bisher anonymer Grabsteine zu historischen Persönlichkeiten ermöglichte. Derzeit werden Proberestaurierungen an fünf ausgewählten Grabdenkmälern durchgeführt. Die Erfahrungen, die aus diesen Restaurierungen gewonnen werden, sollen als Basis für alle weiteren Restaurierungen dienen.
Geschichte
Der St. Marxer Friedhof war einer jener fünf Kommunalfriedhöfe, die 1784 auf Veranlassung Kaiser Josephs II. aus hygienischen Überlegungen außerhalb der Stadt errichtet wurden. Nach der Eröffnung des Zentralfriedhofs im Jahr 1874 fanden kaum mehr Begräbnisse auf dem St. Marxer Friedhof statt. Von über insgesamt 8000 Gräbern sind 5.635 erhalten geblieben, darunter die Grabstellen vieler prominenter Wienerinnen und Wiener. Allerdings wurden die Leichname der Berühmtesten exhumiert und auf den Zentralfriedhof transferiert. Auch das 1859 für Mozart geschaffene Ehrengrab wurde 1891 auf dem Ehrengräberhain des Zentralfriedhofs aufgestellt. Der Friedhofswärter Alexander Kugler schmückte als Ersatz die Stelle des Schachtgrabes auf dem St. Marxer Friedhof, in dem Mozart beerdigt worden war, mit einem aus Überresten anderer Grabdenkmäler zusammengestellten Denkmal.
Gräber (Auswahl) W. A. Mozart (1756–1791), Komponist Josef Madersperger (1768–1850), Erfinder der Nähmaschine Joseph Georg Kornhäusel (1782–1860), Architekt Therese Krones (1801 - 1830), Schauspielerin Ernst Feuchtersleben, Freiherr von, (1806 - 1849), Arzt, Philosoph, Lyriker, Literaturkritiker. Josef Strauß (1827–1870), Komponist
Zwischen 1784 und 1874 fanden am St. Marxer Friedhof etwa 15.000 Beerdigungen statt. Der Friedhof umfasste damals 60.000 m2. Von den ursprünglichen über 8.000 Grabstellen sind 5.635 Grabdenkmäler erhalten geblieben.
Die Strudlhofstiege im 9. Bezirk verbindet die Strudlhofgasse und die Liechtensteinstrasse. Sie wurde nach einem Entwurf von Johann Theodor Jaeger aus Mannersdorfer Kalkstein erbaut. Am 29. November 1910 wurde sie zur Benützung freigegeben. Sie gilt als ein bedeutendes Bauwerk des Wiener Jugendstils.
Die Anlage wird von einem zweigeteilten Beckenwandbrunnen geschmückt. Das untere Becken wird durch eine Kopfmaske mit Wasser gespeist. Am unteren Ansatz führen zwei geschwungene Stiegenläufe zum oberen Portal und dessen Becken. Dieses wird von einer Kopfmaske als Wasserspeier an der Stiegenwand geschmückt. In Anlehnung an die ursprüngliche Gestaltung wurde nach einer Mosaikverkleidung im Zuge der Instandsetzung 2008 bis 2009 das Relief aus Donaukies in Handarbeit nachgebildet. Mittels dreier Rampen und 58 Stufen wird der Höhenunterschied von rund 11 Metern überwunden.
Die Beleuchtung der Stiegenanlage besteht aus sieben Masten, auf denen sich insgesamt 16 Lichtpunkte befinden. Die alten Kugelleuchten wurden durch stilvolle Hängeleuchten ersetzt. Dadurch wurde die Beleuchtung verbessert und zugleich die Energiebilanz gesenkt.
1984 und erneut 2008 bis 2009 wurde die Strudlhofstiege renoviert.
Die Strudlhofstiege erinnert an den Hof- und Kammermaler Peter von Strudel. Er wurde um 1660 in Cles (Trentino, Italien) geboren und starb am 4. Oktober 1714 in Wien. Er errichtete 1690 den Strudelhof und wurde später zum Direktor der Kunstakademie gewählt. Sein Werk als Bildhauer und Maler bildet in Österreich den Übergang zum Hochbarock.
Weltbekannt wurde die Stiege durch den Roman von Heimito von Doderer "Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre" (1951).
Instandsetzung Strudlhofstiege - 2008 bis 2009 Nach optischen Kriterien war der Bauzustand, vor allem im Bereich der Brüstungen, Stufen und des Dekors, zu bemängeln. Ziel der Arbeiten war daher die Generalsanierung und Restaurierung nach wissenschaftlich-denkmalpflegerischen Kriterien. Die Gesamtanlage der Strudlhofstiege wurde mit ihren Treppenläufen, Stiegenwangen, Bodenbelägen, Brunnen- und Beleuchtungskörpern instand gesetzt. Welche Arbeiten wurden durchgeführt? •Instandsetzungen des Stein- und Metallbestands inklusive der Kandelaber. •Sanierung der beiden Brunnen •Neugestaltung der Fliesenverkleidung •Restauration des Fischkopfs, der als Wasserspeier fungiert, nach historischem Vorbild •Gestaltung des Reliefs aus Donaukies in Handarbeit •Instandsetzung der Gehwege durch eine rutschsichere Waschbetonoberfläche, die sich an der historischen Bausubstanz orientiert •Erneuerung sämtlicher Kabel •Austausch der alten Kugelleuchten durch energiesparende Hängeleuchten Die größte Herausforderung für die Restauratorinnen und Restauratoren bestand darin, das Aussehen der Stiege mit modernen Mitteln und Materialien zu erhalten.
Die Treppenanlage blieb während der gesamten Baudauer von 14 Monaten für Passantinnen und Passanten begehbar.
Die Gesamtbaukosten betrugen rund 1,5 Millionen Euro.
Der Durchgang von der Wollzeile zum Lugeck besteht seit dem 17. Jahrhundert. In dem schmalen Durchgang finden sich heute diverse Geschäftslokale. Einer Legende nach soll in einem der Keller ein Drache ("Wurm") gehaust haben, der einen grauenhaften Gestank verbreitete. Da "schmecken" auch für riechen stand, wurde das Durchhaus kurzerhand in "Schmeckender-Wurm-Hof" umbenannt. Eine andere Geschichte erzählt von einem Mädchen, das in einem der Häuser wohnte. Als ihr Verehrer einen Blumenstrauß zum Fenster hochwarf, ließ diese ihn verächtlich fallen. Die Blumen landeten zwischen den Klauen des goldenen Alligators - das Zunftzeichen des Taschners im selben Haus. Der unglücklich platzierte Strauß erweckte den Eindruck, der "Wurm" würde an den Blumen riechen.
Entstehungsgeschichte * Das Riesenrad wurde 1897 anlässlich des 50. Thronjubiläums von unserem Kaiser Franz Josef I im Wiener Prater erbaut. * 1916: Erteilung einer gerichtlichen Abbruchgenehmigung. Diese wurde aus Geldmangel nie wahrgenommen - zum Glück ! * In den 1920-ziger Jahren war das Riesenrad Schauplatz zahlreicher Filmproduktionen - allen voran der weltberühmte Film "Der dritte Mann". * Der zweite Weltkrieg war auch für das Riesenrad ein schwierige Zeit. 1944 brannten die Waggons ab. * 1947: Nach dem Wiederaufbau wurde das Riesenrad im Jahre 1947 wieder in Betrieb genommen. Nach da an setzte sich die Beliebtheit bei den Wienern und bei den Touristen unaufhaltsam fort. Das Riesenrad ist heute das "typischte" Wahrzeichen Wiens, das man in aller Welt kennt und mit Wien verbindet. Es ist weithin sichtbar und unverwechselbar.
Das Rad der Zeit Am Fuß des Riesenrades dreht sich das "Rad der Geschichte". Seit dem Jahre 2002 bilden acht, bis dahin verschollen geglaubte Waggons das Geschichtspanorama unter dem Riesenrad. Dabei handelt es sich um ein "Rad der Zeit", das einen Überblick über die 2000 Jahre der Geschichte Wiens von der Römerzeit bis heute bietet. In diesen acht Waggons - mit trickreichen künstlerisch-technischen Installationen und einem gewaltigen Schaubild - wird mit diesem Panorama eine uralte Pratertradition wieder belebt. Das "Rad der Zeit" ist kein Museum sondern eine Bühne, eine Bühne der Geschichte.
In den acht Waggons werden folgende geschichtliche Abschnitte präsentiert:
Römerzeit, Mittelalter, Türkenkriege, Aufklärung, Biedermeier, Weltausstellung 1873, Fin de Siecle, Die Goldenen 20-ziger Jahre.
Vor allem bei Schulen ist diese Form des Geschichtsunterrichts eine beliebte Ergänzung zum Unterricht.
Die Waggons Derzeit gibt es 15 Waggons. Diese bieten den Besuchern ein einmalige "Rundfahrtserlebnis" über Wien. Von einer Fahrt in Waggons im Stil des Jahres 1897 bis hin zu kleinen Feiern, Pressekonferenzen oder einem romantischen Dinner zu Zweit reichen die Möglichkeiten einer Riesenradfahrt. Es gibt zwei Luxuswaggons, den "Jubiläumswaggon" und den "Jugendstilwaggon". Die vier Extrawaggons werden von Reiseveranstaltern und Firmen gerne für eine Fahrt mit einem Glas Sekt genutzt.
Technische Daten: * Höchster Punkt des Riesenrades: 64,75 über dem Boden * Durchmesser des Rades: 60,94 Meter (= 200 englische Fuß) * Achse des Rades: 10,78 Meter lang, 0,5 Meter dick, 16,3 Tonnen schwer * Gewicht der ganzen Radkonstruktion: 245 Tonnen * Gesamtgewicht aller Eisenkonstruktionen: 430 Tonnen * Geschwindigkeit: 2,7 km / h * Architekt: Der Engländer Walter Basset ist der Architekt des Wiener Riesenrades. Derartige Panoramaräder hatte der Architekt W. Basset auch in Chicago, London, Blackpool und Paris gebaut.
Die Öffnungszeiten des Riesenrades sind wie folgt
1. Jänner – 8. Jänner 2012 10:00 – 19:45 Uhr 9. Jänner – 20. Jänner 2012 wegen Revisionsarbeiten geschlossen 22. Jänner – 28. Februar 2012 10:00 – 19:45 Uhr 1. März – 30. April 2012 10:00 – 21:45 Uhr 1. Mai – 31. August 2012 09:00 – 23:45 Uhr
Eintrittspreise:
Kinder bis 3 Jahre: gratis Kinder 3-14 Jahre: 3,50 Euro Rollstuhlfahrer: 4,50 Euro Studenten: 7,50 Euro Erwachsene: 8,50 Euro Gruppen: 8,00 Euro pro Person diverse sonstige Ermäßigungen
Verkehrsanbindung: S-Bahn: Station Wien-Nord U-Bahn: Linie U1 & U2 Station "Praterstern" Straßenbahn: Linie 21
Der Wiener Donauturm wurde von Architekt Hannes Lintl anläßlich der Wiener Internationalen Gartenschau (WIG) 1964 entworfen. Seitdem gehört er zum Wiener Stadtbild und ist zu einem beliebten Aussichtspunkt und zur Touristenattraktion geworden. Er liegt inmitten des zur Gartenschau angelegten Donauparks in Wien-Donaustadt, unweit des nördlichen Ufers der Neuen Donau.
Mit seinen 252 Metern Höhe prägt er seitdem das Stadtbild. 776 Stufen führen auf seine Aussichtsplattform, die in 150 Metern Höhe liegt. Diese kann allerdings auch über zwei Aufzüge erreicht werden, die den Mitfahrenden innerhalb von 35 Sekunden auf diese Höhe katapultieren.
Zwei Drehrestaurants in 160 und 170 Metern Höhe bieten in einen abwechslungsreichen Blick über die österreichische Bundeshauptstadt. Eine Umdrehung dauert 26, 39 oder 52 Minuten.
Durch den Donaupark der rund um den Donauturm zeitgleich errichtet wurde, kann man auch mit der Donauparkbahn fahren. Diese besitzt eine Spurweite von 381 Millimetern und verkehrt auf einem 2,6 Kilometer langen Rundkurs durch den Park.
Aussichtsturm & Restaurant Donauturm Aussichtsturm und Restaurant Betriebsgesellschaft mbH A-1223 Wien, Donauturmstraße 4 Telefon: 01-263 35 72, E-Mail: info@donauturm.at; Verkehrsanbindung: U-Bahn: Linie U1 Station Alte Donau
Das wohl bekannteste Wahrzeichen von Favoriten ist die auf der Kuppe des Wienerbergs stehende Spinnerin am Kreuz. Sie wurde bereits 1296 das erste Mal urkundlich als stainern kreucz erwähnt. Die reich gegliederte Steinsäule wurde 1375 erbaut und 1446 das erste Mal zerstört. Vom Dombaumeister des Stephansdoms, Hans Puchsbaum, wurde sie 1452 wieder errichtet. 1529 beschädigt, 1598 erneuert, 1606 schwer beschädigt, 1624 renoviert, 1683 wieder beschädigt und 1707 abermals renoviert. Im Jahre 1709 ist erstmals der Name Spinnerin-Creutz erwähnt. „Berühmt“ war die Spinnerin am Kreuz auch als öffentliche Hinrichtungsstätte von Wien. Die letzte öffentliche Hinrichtung bei der „Spinnerin“ fand 1868 statt.
Die Originalfiguren wurden nach dem Krieg ersetzt und sind heute im Bezirksmuseum ausgestellt.
Der Wasserturm
Ebenfalls auf der Kuppe des Wienerberges steht das zweite Wahrzeichen von Favoriten, der Wasserturm. Er wurde in den Jahren 1898-1899 im Industriellen-Historismus-Stil errichtet. Er versorgte die höher gelegenen Teile des 10. und 23. Bezirks mit Trinkwasser, da durch die ansteigende Anzahl der Bevölkerung in diesen Bezirken auch der Trinkwasserverbrauch stieg. 1910 wurde der Wasserturm, nach der Inbetriebnahme der 2.Wiener Hochquell-Wasserleitung stillgelegt. Er wurde in den Jahren 1988-1990 saniert und kann heute besichtigt werden. Der Turm wird heute für diverse Ausstellungen und/oder Vernissagen benutzt.
Die Johanneskirche in Unterlaa
Sie gilt als eine der ältesten Sakralbauten im heutigen Wiener Stadtgebiet. Die Kirche steht vermutlich an der Stelle eines römischen Tempels und wurde wahrscheinlich von Mönchen anfangs des 11. Jahrhunderts errichtet. Bei Ausgrabungen im Kircheninneren im Jahre 1974 wurden fünf Skelette gefunden, die mit den Erbauern der Kirche ident sein dürften. 1272 wurde die Kirche umgebaut, ein Hospiz angebaut, kam in den Besitz des Johanniterordens (heute Malteserorden) und wurde dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht. Es ist an der Turmspitze und an den Kirchenfenstern das Malteserkreuz zu sehen. 1683, bei der zweiten Türkenbelagerung, wurde die Kirche größtenteils zerstört und 1686 wieder aufgebaut. Die heutige Kircheneinrichtung stammt aus dem 17.Jahrhundert. Bemerkenswert davon ist das Altarkruzifix aus dem Jahre 1678.
Die Kirche mit den Ausgrabungen sowie ein archäologischer Schauraum können von Mai bis Oktober jeden ersten Sonntag im Monat besichtet werden.
Der Gräberhain in Waldmüllerpark
Unter Joseph II wurden alle Friedhöfe innerhalb des Linienwalls geschlossen und dafür fünf so genannte Communalen Friedhöfe außerhalb des Linienwalls errichtet. So auch der Katholische Leichenhof Matzleinsdorf, der bis 1874 zu Margareten (5.Bezirk) gehörte. Nach der Eröffnung des Zentralfriedhofs 1874 in Simmering (11.Bezirk) wurden diese Communalen Friedhöfe, und somit auch dieser Friedhof, aufgelassen. Für Begräbnisse wurde der Friedhof ab 1879 gesperrt, 1922 in einen Park umgewandelt und 1923 als Waldmüllerpark eröffnet. Beim Haupteingang wurden ein Stück der Friedhofsmauer und eine Steinlaube als Erinnerung an den Friedhof belassen. In einem kleinen Areal des Parks wurde ein Gräberhain mit einigen künstlerisch-historisch wertvollen Grabmälern errichtet. Es wurden die sterblichen Überreste der Toten exhumiert und im Gräberhain neu bestattet, oder in Ehrengräber auf den Wiener Zentralfriedhof überführt. Unter vielen Grabstätten bekannter Persönlichkeiten ist auch die von Ferdinand Georg Waldmüller, nach dem der Park benannt wurde.
Der Gräberhain kann auf Anfrage beim Bezirksmuseum Favoriten bei einer Führung besichtigt werden.
Die Antonskirche
Die Kirche wurde 1896-1901 in einem romanisch-byzantinischen Stil erbaut und ist die größte Kirche in Favoriten. Sie ist ein Sicht-Ziegelbau mit zwei Glockentürmen und einer 48m hohe Kuppel. Auf dieser Kirchenkuppel steht eine segnende, 4m hohe Christusstatue. Rund um die Kirche sind Mosaikbilder in die Außenfassade, von Favoritner Bürger gespendet, eingelassen. Die Kirche ist dem Heiligen Antonius von Padua geweiht.
Die Keplerkirche
Die Kirche St. Johann Evangelist ist dem Evangelisten Johannes geweiht, ist aber allgemein als Keplerkirche bekannt, da sie am, nach dem Astronomen Johannes Kepler benannten, Keplerplatz steht. Sie wurde in den Jahren 1872-1876 im Stil der Neorenaissance erbaut und ist die älteste Kirche von Favoriten (nur die Kirchen in Ober- und Unterlaa sind älter, aber diese Orte wurden erst später eingemeindet).
Das Amalienbad
Am Reumannplatz befindet sich das Amalienbad. Das Bad wurde in den Jahren 1923-1926 erbaut, den Namen erhielt es nach der Gemeinderätin Amalia Pölzer. Der Grundriss des Bades war an dem der römischen Thermen angelehnt, und der Innenausbau war ganz im Art-Deco-Stil errichtet. Als besonderes Highlight hatte das Bad ein bewegliches Glasdach über der Schwimmhalle. Bei der Eröffnung war es das größte und modernste Hallenbad von Europa.
Es wurde in den Jahren 1979-1986 generalsaniert.
Das Domenig-Haus
Das bekannteste Gebäude in der Favoritner Fußgängerzone ist das Domenig-Haus. Es wurde in den Jahren 1975-1979 vom Architekten Günther Domenig als Bankgebäude für die damalige Zentralsparkasse errichtet, und hat auf Grund seines ungewöhnlichen Aussehens der Fassade damals heftige Diskussionen ausgelöst. Heute steht es unter Denkmalschutz.
Kurpark Oberlaa
Im Jahre1969 wurde mit dem Umbau des Geländes am Südosthang des Laaerbergs für die Wiener Internationale Gartenbauausstellung 1974 begonnen, und 1974 durch den damaligen Bürgermeister Leopold Gratz feierlich eröffnet. Das Gelände, das in der Stummfilmzeit auch als Drehort von Monumentalfilmen benutzt wurde, bestand aus Baum- und Buschbewuchs, Wiesen und Ziegelteichen. Durch die Verwendung, Aufforstung und gärtnerische Gestaltung des natürlichen Bestandes entstand der Park. Nach Ende der Gartenbauausstellung wurde das Areal in eine öffentliche Parkanlage, dem Kurpark Oberlaa, umgewandelt. Der Park ist in verschiedene Themenbereiche unterteilt. Es gibt u. a. ein Blumenlabyrinth, einen Rosenberg, einen japanischen Garten, einen Allergiegarten und einen Liebesgarten. Für Modellschiffbauer gibt es einen eigenen Teich und ein Skateland für sportliche Jugendliche. Für Kinder wurden ein Spielplatz und ein Streichelzoo errichtet. Ein Areal im Park ist der Filmstadt aus den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts gewidmet. Darin werden in den Sommermonaten auch Filme aus dieser Zeit gezeigt. Es gibt auch Liegewiesen mit Liegesessel zum sonnen und zum relaxen. Und nach einem erholsamen Spaziergang kann man dann beim Südeingang die Kurkonditorei Oberlaa besuchen.
Und nicht zu vergessen
Der böhmische Prater
Der Böhmische Prater entstand am Ende des 19.Jahrhunderts. Der Wirt einer Werkskantine der Ziegelwerke Laaerwald führte eine kleine Gastwirtschaft auf dem Laaer Berg, die als beliebter Zielpunkt der Sonntagsausflüge der Ziegelböhm war. Im Jahre 1883 hatten sich daher bereits einige Schausteller und Wirte im kleinen Prater angesiedelt. Da diese, wie auch die Arbeiter im Bezirk, vorwiegend aus den damaligen Kronländern Böhmen und Mähren stammten, wurde der Name in Anlehnung an den Wiener Prater, Böhmischer Prater genannt. In den Jahren danach entstand eine kleine Vergnügungsindustrie mit Ringelspielen, Kegelbahnen, Gasthäuser und ähnlichem. Am Ende des 2. Weltkrieges wurde der Böhmische Prater durch einen Bombenangriff fast vollständig zerstört. Sein heutiges Aussehen erhielt er durch den Wiederaufbau in den Fünfzigerjahren. In den Sechziger- und Siebzigerjahren verlor er etwas an Bedeutung, erfreut sich aber seit den Achzigerjahren des 20.Jahrhunderts wieder großer Beliebtheit. Seit 2010 gibt es von Mai bis Oktober einen privaten, kostenlosen Shuttlebus zwischen Reumannplatz und Böhmischer Prater.
Zwischen dem 1934er Jahr bis 1945 hieß er "Heiligenstädter-Hof". Superlative sind seine Symbole: Dieser Wohnblock ist einen Kilometer lang, erbaut von 1000 Arbeitern aus mehr als 24 Millionen Stück Ziegeln (die von den Ziegeleien in Nußdorf | Hauser und Kreindl | und vom Laaer Berg kamen) ist er der längste zusammenhängende Wohnblock der Welt, aber nicht der größte von Wien. Es gibt noch zwei größere. Für die eingefleischten Sozialistischen Parteigenossen ist er auch "Der Nabel der Welt". Dieses Monument der sozialen Wohnbaukultur wird auch gerne " Versailles der Arbeiter", oder "Palast der Proletarier" genannt. Er steht auf den ehemaligen angeschwemmten Donausand (An seiner Stelle befand sich auch ein großer Teich). Die davorgelegene Heiligenstädterstraße, die im III. Reich "Berliner Straße" geheißen hat, war eine Zeit lang ein Schwemmkanal für Waren, wie Obst und Holz, aus Oberösterreich. Auf der gegenüber- liegenden Seite befanden sich riesige Milchwirtschaften.Leider ist dieser Kanal versandet, weil er falsch angelegt wurde. Der Erbauer beging Selbstmord. An die Existenz dieses Kanals erinnertheute noch der Lichtenwerder Platz. Der Karl Marx Hof trägt seit dem Jahre den Namen jenes Mannes, der am 5.Mai vor mehr als 190 Jahren geboren wurde.
Zurück zum Hof, der Burg, dem Bau. Dieser wurde erstens ganz bewußt in diesem Bezirk angelegt, um die Wählerstruktur hier entscheidend für die Sozialdemokratie zu verändern. Insgesamt wohnen gegenwärtig 3.000 Personen in diesem Bau. Viele andere Gemeindebauten haben das gleiche Schicksal. Genannt werden hier die Bauten von der Grinzinger-Straße zum Hungerberg, die Siedlungen entlang der Grinzinger Alle, die Gartensiedlung entlang der Krottenbachstraße, die Hackenbergsiedlung, der Kopenhagen-Hof (an dieser Stelle befand sich vorher die Döblinger Brauerei) und viel mehr. Es ist der Wiener Stadtpolitik bis zum heutigen Tage nicht gelungen den Bezirk "rot" einzufärben. Dazu hat natürlich auh das Wahlverhalten der zweiten Generation ein großen Anteil. Man war ja plötzlich im "Nobelbezirk" zu Hause. Das wurde auch mit den Stimmen für die "Schwarzen" belohnt. Wenn man sich den Karl-Marx-Hof genauer betrachtet, entdeckt man den wehrhaften Charakter dieser Burg. Die Schießscharten und die leicht zu verbarrikatierenden Eingangstore. Als im Februar 1934 der Bürgerkrieg losbrach, strotzte dieser Hof nur so von Waffen und Wehrbereitschaft ( In den Fußböden hatte man riesige Waffenarsenale versteckt). Das Dollfuß-Regime hatte schwer zu kämpfen um den Widerstand der verbarrikartierten und sehr motivierten "Februarkämpfer" zu brechen. Auf der heutigen "Hohen-Warte", dem Fußballplatz, wurden Granatwerfer und Artillerie in Stellung gebracht und auf der heutigen S 45, fuhren, auf offenen Eisenbahnwaggons, auf Lafetten montierte Maschinengewehre und schossen wahllos auf alles was sich in diesem "Palast der Proletarier" bewegte. Erst vor ein paar Jahren wurde der Platz vor dem Heiligenstädter Bahnhof zum Platz "Des 12. Februar" umbenannt. Mitte Februar 2010 wird der große Platz völlig ausgehöhlt und eine Riesengarage darunter errichet. Der Hof wurde durch zahlreiche Bombentreffer Ende des 2. Weltkrieges, wegen der Nähe zum Heiligenstädter Bahnhof, schwer getroffen. Das hatte die Folge, daß sich der Bau, wegen des sandigen Untergrundes zu senken begann. Diese Bombenteppiche wurden in den letzten beiden Kriegsjahren quer über den Bezirk, von der Donau über den Nußberg beginnend, gelegt. Man hatte es auf die Villa des Gauleiters "Baldur von Schirach" und unter anderem auf die Firmen "Gräf & Stift", so wie den Heiligenstädter Bahnhof abgesehen. Dieser wurde fast gänzlich zerstört und nur mehr teilweise aufgebaut.
Onkels Haus stand auf der Hohen Warte Nr.9 in der Schußlinie der amerikanischen Bomber. Es wurde von einer Brandbombe getroffen. Wenn meine Tante Ruth nicht geistesgegenwärtig den Brand (der gerade im Enstehen war) im 1. Stock gelöscht hätte, wäre die ganze Familie im Keller verbrannt. Mich schauderts heute noch. Die vielen Bombentrichter in den angrenzenden Gärten, besonders im ehemaligen "Cafe-Collini" Hohe Warte Nr. 7, war für uns Kinder nach dem Krieg ein idealer Spiel- und Sportplatz. Die nicht ganz zugeschütteten Kelleranlagen sind mir heute noch in bester Erinnerung. Die Kriegsspiele mit Schwertern und Lanzen sind mir benso in Erinnerung geblieben, wie die späteren "Doktorspiele". Auch haben wir Kinder dort Kriegsmaterial gefunden.
Genau genommen ist es sehr traurig, dass dieses epochale Bauwerk mit einem Mann verbunden ist, dessen Lehre Millionen von Menschen das Leben gekostet hat. Es wäre auch hier bald an der Zeit diesem Monument einen anderen Namen zu verleihen. Da sind unsere deutschen Brüder etwas schneller gewesen. Der Name "Karl-Marx-Stadt" wurde als erste Handlung des frei gewählten Bürgermeisters wieder in "Chemnitz" umgetauft. Ich selbst habe damals mit einer Geldspende beigetragen, aber auch weil mein Onkel in Cheminitz als Autokonstrukteur bei "Auto-Union" gearbeitet hat. Von dort wurde er wegen seiner Fähigkeiten, in die Wr. Neustädter Flugzeugwerke abberufen, um dort an der Entwicklung der ME 109 mitzuarbeiten."Hermann Göring" pries dieses modernste Flugzeugwerk als das sicherste Europas. Das war ein fataler Fehler. Am 13.8.1943 stiegen amerikanische Bomber von Sizilien (auch Nordafrika) auf, flogen bis in die ungarische Tiefebene, schwenkten dann Richtung Wr.Neustadt (das waren nur 30 km) und legten diese Stadt in ein paar Minuten in Schutt und Asche. Mein Onkel war bei den ersten Toten dabei. Wr. Neustadt war die meist zerbombte Stadt im "Deutschen Reich". Es war zu 99% zerstört. Nur eine handvoll Häuser (7?) blieben stehn. Das kann man sich auch heute noch vorstellen, wenn man durch das wiederaufgebaute Wr. Neustadt fährt. Immer wieder zog es mich magnetisch an diesen Ort, der Wirkungsstätte meines Onkels. So wie auch im Mai 2002, als man eben dabei war, das Gelände für eine Industriezone vorzubereiten. Bei einem noch deutlich erkennbaren Bunkereingang sprang mir ein, sich in der Sonne spiegelnder Scherben, ins Auge. Genau auf diesem Scherben befanden sich eingebrannt die Initialen der ehemaligen Wr. Neustädter Flugzeugwerke. Diesen Scherben ließ ich mir von einer Keramikkünstlerin in die Form einer dazugehörenden Schüssel setzen. Villeicht hat mein Onkel einmal aus diesem Gefäß seine Suppe gelöffelt? Das Gelände der Wr. Neustädter Flugzeugwerke ist heute zum größten Teil verbaut. Kein Gedenkstein erinnert hier an das Schicksal unschuldiger Menschen, die im Krieg umgekommen sind.
Das Haydn-Haus, der letzte Wohnort des 1809 verstorbenen Komponisten Joseph Haydn, wurde anlässlich des 200. Todestages des Komponisten renoviert. Die letzte Wohnstätte Josef Haydns, in der er unter anderem seine Oratorien „Die Schöpfung“ und „Die Jahreszeiten“ geschaffen hat, befindet sich im 6. Bezirk. Haydn kaufte bereits 1793 das vor den Toren der Stadt gelegene Grundstück Gumpendorf, Auf der Windmühle N° 73, und ließ sich dort ein großes Haus mit Garten bauen.
Joseph Haydn wurde am 31. März 1732 geboren und war ein führender österreichischer Komponist der Wiener Klassik. Seine musikalische Begabung wurde bereits entdeckt, als er ein kleines Kind war. Im Alter von fünf Jahren wurde er zu Verwandten in das nahe Hainburg an der Donau geschickt, um als Chorsänger ausgebildet zu werden. 1749 begann er eine Karriere als freier Musiker. 1766 trat Joseph Haydn als Kapellmeister und Komponist in die Dienste der reichen Familie Esterhazy in Eisenstadt. Er verbrachte den größten Teil seiner musikalischen Laufbahn als Hofmusiker und leitete das Orchester und die Oper am Hof der Esterhazy, für die er viele seiner Werke komponierte.
1790 starb Nikolaus Fürst Esterhazy. Sein Nachfolger war völlig unmusikalisch, entließ die gesamte Hofmusik und schickte Haydn in Pension. Dieser kehrte nach Wien zurück und wandte sich in seinem neuen Haus in Gumpendorf der Komposition großer geistlicher Werke für Chor und Orchester zu.
Haydn starb 1809 nach einem Angriff der französischen Armee unter Napoleon auf Wien an allgemeiner Entkräftung und wurde auf dem Hunds-turmer Friedhof (heute Haydnpark in Wien-Meidling) beigesetzt. 1820 wurde der Leichnam exhumiert und nach Eisenstadt in die Haydnkirche (Bergkirche) überführt. Bei diesen Arbeiten öffnete man den Sarg, der Schädel des Komponisten fehlte. Nachforschungen ergaben, dass der Sekretär des Fürsten Esterhazy, Joseph Carl Rosenbaum, Totengräber und Beamte bestochen hatte, kurz nach der Beisetzung das Grab zu öffnen und den Schädel zu stehlen. Erst 1895 kam er in den Besitz der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. 1060 Wien,Haydng. 19
bietet eine faszinierende mischung aus kunst und geschichte ,von jugendsteinzeit bis ins 20. jhdt wiens. angefangen mit sensationellen funden des römischen vindobonas,originalglasfenster und plastiken des stefansdomes,rüstungen und waffen aus den türkenkriegen,die ältesten stadtpläne,barocke malerei und möbelstücke,sowie die nachkonstruierte wohnung grillparzers mit den originalmöbeln. das wienmuseum 1873 erbaut war zuerst im wiener rathaus untergebracht.der neubau entstand unter dem architekten haerdtl,dem archtitekten der österreich pavillions auf der weltausstellung der 30er jahre.
Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
Das Museum wurde im Jahre 1925 von Otto Neurath als Verein für die Volksbildung gegründet. Die einfache und verständliche Darstellung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Fakten ist die Absicht des Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseums.
Adresse: 1050 Wien, Vogelsanggasse 36
Das Museum kann mit der S-Bahn, der Badner Bahn, mit den Straßenbahnlinien 18, 62, und 65 sowie mit den Buslinien 12A und 14A erreicht werden.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 09-18 Uhr, Freitag von 09-14 Uhr. Während der Wiener Schulferien (Juli und August) ist das Museum geschlossen.
Ich war mit meiner Klasse in diesem Museum . Es ist mir ein bürgerliches Wohnzimmer des 19. Jhdts in Erinnerung, eine alte Greißlerei und eine alte Werkstatt. Es hat uns gefallen.